Unserer MietwagenDer Mietwagen spielte bei meinem Rundtrip durch Australien schon eine sehr
wichtige Rolle, schließlich habe ich insgesamt fast 20.000 km mit dem Wagen
zurückgelegt! Die Wahl des Mietwagens war klar eine Kostenfrage;
ein Geländewagen kam eigentlich von vornherein nicht in Frage, da dieser ca.
150 DM pro Tag kostet. Ich buchte nach Studieren aller gängigen Reisekataloge
und Suche im Internet letztlich im Reisbüro einen Wagen über FTI. Ich wählte
den kleinsten Wagen der Vermietgesellschaft Britz für 25,05 |
Als ich den bestellten Wagen, einen Toyota Corolla (oder ein vergleichbares Fahrzeug) in Cairns (bei Britz Campervan Rentals & Tours, 411 Sheridan Street, Carins, QLD 4870; Internet: www.britz.com) abholen wollte überraschte man mich mit einem kostenlosen "Upgrade" auf einen Geländewagen. Ich war natürlich begeistert, denn ein Geländewagen ist gerade für einen Australien-Rundtrip klar die geeignetere Wahl, denn Kleinwagen wie mein bestellter Corolla dürfen aus versicherungstechnischen Gründen nicht auf den immer noch weitverbreiteten Schotterpisten fahren. Der nun zur Verfügung gestellte Toyota Prado hätte bei einer Buchung von zu Hause aus 142 DM pro Tag gekostet (FTI-Preis bei einem Mietzeitraum von 1.4. bis 31.5 und einer Mietdauer von 35 bis 55 Tagen), also satte 65 % bzw. 93 DM pro Tag gespart! |
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Die freundliche Alicia Ashford von Britz rät mir eine Collision Damage Waiver (CDW) für $16 pro Tag zusätzlich abzuschließen; damit sinkt beispielsweise die Selbstbeteiligung von $5.500 auf $440 bei Einzelfahrzeug-Unfällen. $5.500 Selbstbeteiligung im Fall eines Falles sind natürlich sehr hoch, aber $16 pro Tag ebenso! Sven und ich hatten schon zuhause entschieden, dass wir diese Zusatzversicherung nicht abschließen wollen, denn mit $720 Mehrkosten (= 45 Tage * $16, also ca. 900 DM) wäre der Mietwagen fast um die Hälfte teurer geworden. |
Der Auto-Vermieter BritzBritz gehört wohl zu den größeren Vermietern in Australien - überall trifft man Fahrzeuge mit der auffälligen Britz-Lackierung. Bis zur Saison 2000 hat Britz nur Campervans und Geländewagen vermietet; der Verleih von Pkw ist erst seit April 2000 möglich. Ich gehörte also zu den ersten, die einen Pkw bei Britz buchen konnten. Von Deutschland aus bestellte ich mir wie schon oben erwähnt den kleinst möglichen Pkw, einen Toyota Corolla für 45 DM pro Tag. In Cairns angekommen, hatte Britz jede Menge Campervans zur Auswahl, aber nicht einen einzigen Pkw! So bekam ich einen Geländewagen zum Preis des gebuchten Kleinwagens. Von der im deutschen Reiseprospekt versprochenen Kühlbox und Reisebesteck wusste niemand etwas, aber eine Kühlbox konnte noch organisiert werden. Nach Vorlage des internationalen Führerscheins und einer kurzen Einweisung in die Geländewagentechnik war ich ganz zufrieden mit dem Service. Kurze Zeit später stellte sich aber heraus, dass der gemietete Wagen nicht ganz in Ordnung war: die Handbremse funktionierte nicht richtig und die Spur war verstellt. Durch die defekte Spur zog der Wagen während der Fahrt immer leicht nach rechts, was eigentlich nicht so schlimm war. Später bemerkten wir aber, dass sich hierdurch die Vorderreifen ungleichmäßig abnutzten. Nach ca. 10.000 km leuchtete immer wieder die Brems-Kontrollleuchte auf, so dass wir eine Werkstatt aufsuchen mussten. Dort wurde dann festgestellt, dass die Bremsflüssigkeit noch nie gewechselt wurde, obwohl dies schon lange (also vor Mietbeginn) hätte geschehen müssen. Die Bremsflüssigkeit wurde dann bei einem Toyota-Händler in Adelaide gewechselt (die daraus entstehenden Kosten von Britz übernommen). Noch später führte das Spur-Problem dazu, dass sich die Vorderreifen am Rand bis zum Stahlgürtel abnutzten. Bei Britz in Alice Springs erklärte man uns dann, dass wir die Vorderreifen auf unsere Kosten ersetzen müssten, da wir ja nicht die Collision Damage Waiver (CDW) Versicherung abgeschlossen hätten (siehe auch Kosten). Das war natürlich nicht in Ordnung, denn eine Versicherung für Reifenschäden gibt es nicht und für normale Wartungsarbeiten muss der Mieter nicht aufkommen. Wir haben das also nicht hingenommen und nach kurzem Hin und Her mit dem Manager Bruce Hall wurden die Reifen schließlich von Britz ersetzt. Auch die Spur wurde eingestellt, mit dem Erfolg, dass das Lenkrad nun in der Geradeausstellung nicht mehr geradeaus stand und der Wagen noch mehr nach rechts zog. Die restlichen Kilometer haben wir dann aber ohne weitere Werkstattaufenthalte gemeistert. Und um die wieder völlig einseitig abgefahrenen (eigentlich ja noch neuen) Vorderreifen mussten wir uns bei der Abgabe nicht mehr kümmern. Vor der Wagenrückgabe hatten wir ein wenig Bammel, weil das Einstiegsblech durch einen Geländeritt verbogen war (siehe auch Vorsicht im Gelände) und wir aus nicht erklärlichen Gründen eine kleine Beule in der Motorhaube hatten. Wir befürchteten schon nichts mehr von den $ 450 Kaution zurückzubekommen und ggf. sogar noch nachzahlen zu müssen. Aber es kam anders. Die Beule und das Einstiegsblech wurden übersehen, anstatt zog man uns $50 für Steinschlag in der Windschutzscheibe ab. Zusammengefasst, konnten wir wirklich zufrieden sein mit dem Geländewagen von Britz, da wir ihn ja so extrem günstig bekommen hatten. Ansonsten lässt die Wartung von Britz an seinen Fahrzeugen klar zu wünschen übrig. In Alice wurden wir mehr als unfreundlich behandelt, sonst war der Service aber in Ordnung. Kosten des MietwagensDurch das "Upgrade" von dem bestellten Kleinwagen auf den Geländewagen entstanden natürlich deutlich höhere Benzinkosten. Der 4WD Prado hat auf 18.319 gefahrenen Kilometern 2.620 Liter Normalbenzin verbraucht, was einem durchschnittlichen Verbrauch von 14,3 Liter pro 100 km entspricht. Der gebuchte Kleinwagen hätte mit ca. 7 Litern pro 100 km nur ungefähr die Hälfte verbraucht, wodurch Zusatzkosten von ca. 1.500 DM entstanden sind.
Kosten für den Mietwagen vom 1.4. bis 15.5. (meinem Abflugtag): Miete: 45 Tage * 25,05 (gespart: Aufpreis Geländewagen: 45 Tage * 47,55 (gespart: CDW-Versicherung: 45 Tage * AU$ 16 = AU$ 720 bzw. 460 Benzin: AU$ 2.390,02 bzw. ca. 1.527,50 (für 2.620 Liter
Normal-Benzin, durchschnittlich AU$ 0,91 / Liter = 0,58 einbehaltene Kaution (für Steinschlagschäden in der Windschutzscheibe): AU$
50 bzw. ca. 31,96 Tickets: $ 50 bzw. ca. 31,96 Tickets wegen zu schnellen Fahrens haben wir bis heute nicht bezahlt Summe: 2.718,67
Da ich während der Reise teils alleine, größtenteils zu zweit und teils zu dritt unterwegs war, entfallen durch Kostenteilung 1.368,86 BenzinpreiseDie Benzinpreise sind in Australien im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Während meines Aufenthalts schwankten sie von 65,5 cents (ca. 41,9 Pf) in Surfers Paradise,QL (am 11.04.2000) und 106 cents (ca. 1,325 DM) in Rodinga, NT (am 3.05.2000). Durchschnittlich musste ich $ 0,91 je Liter Benzin bezahlen.
Auswahl an Benzinpreisen während meiner Reise: |
Bowen: AU$ 1,00 (4.04.) |
Port Augusta: AU$ 0,869 (29.04.) |
Bewertung des MietwagensVerblüffend hoch ist der Anteil an Allradfahrzeugen in Australien. Weltweit werden, auf die Bevölkerungszahl umgerechnet, nirgendwo mehr 4WD (Four Wheel Drive) - Autos verkauft als auf dem Fünften Kontinent. Jeder, der was auf sich hält fährt ein 4WD-Auto als Status-Symbol. Besonders Landrover und Toyotas Landcruiser haben einen sehr guten Ruf. Unser Toyota Prado ist auch ein echter Landcruiser und ein standesgemäßes Fahrzeug für unseren Urlaub gewesen. Er glänzt durch seinen großen Innenraum und ist somit für eine lange Rundreise bestens geeignet. Der V6 Motor ist einigermaßen "spritzig" (Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h abgeregelt) und der durchschnittliche Verbrauch mit 14,3 Litern pro 100 km akzeptabel. Da der Wagen mit einem Zweittank ausgestattet war, waren immerhin Reichweiten von 900 km möglich, was gerade für lange Outback-Pisten sehr vorteilhaft ist. Positiv aufgefallen sind mir die großen Außenspiegel und die sehr gut arbeitende Klimaanlage. Negativ zu bewerten ist der laute Motor und die hohen Innengeräusche, sowie die schlechte Übersichtlichkeit, das hakelige Getriebe und das unkomfortable Fahrwerk. Außerdem ließen sich die hinteren Sitze nicht zu einer glatten Liegefläche umklappen, so dass wir in den paar Nächte, die wir im Auto verbrachten, auf den Vordersitzen schlafen mussten. Die Geländeeigenschaften sind bescheiden. So bin ich zweimal mit dem Wagen im Sand stecken geblieben, weil das (vielleicht gar nicht vorhandene?) Sperrdifferential nicht ordentlich arbeitete. Nicht zeitgemäß ist das Fehlen von Airbag und ABS.
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Verkehrsregeln / Besonderheiten in Australien- Führerschein: Dieser Abschnitt soll einen kleinen Überblick über die wichtigsten Unterschiede zwischen deutschen und australischen Verkehrsregeln geben. Zunächst einmal reicht der EU-Führerschein nicht aus, man benötigt einen internationalen Führerschein (Achtung! Dieser ist nur in Verbindung mit dem nationalen Führerschein gültig!). Wir wurden während unser Rundfahrt durch Australien dreimal von Polizisten angehalten. Zum Glück hatten wir beide einen internationalen Führerschein. Nach unserem deutschen Führerschein wurden wir aber nie gefragt. - Fahrtseite: Gefahren wird auf der linken Straßenseite! Es gilt trotzdem rechts vor links! Keine Sorge! So schlimm ist es nicht auf der "falschen" Straßenseite zu fahren. Richtig dran gewöhnen konnte ich mich aber auch nach sechs Wochen nicht. Das Problem ist, dass man während der Fahrt immer wieder darüber nachdenkt, ob man auch auf der richtigen Seite fährt oder nicht. Und desto länger man drüber nachdenkt, desto falscher fährt man (man kann dann nicht mehr links von rechts unterscheiden). Das Fahren auf der linken Seite wird einfach nie zur Selbstverständlichkeit. So passiert es zwischendurch immer mal wieder, dass man falsch abbiegt (dies geschieht aber meist dann, wenn nicht so viel Verkehr ist, so dass auch nie etwas passiert ist). Gut ist es, wenn man einen Beifahrer hat, der mit aufpasst. Im "Red Centre" treffen wir (am Tag 39) ein deutsches Motorrad* Wenn man dann nach 20.000 km Fahren auf der linken Seite zuhause wieder auf der "richtigen" Straßenseite fährt, denkt man plötzlich auch über die Fahrtseite nach und fährt - vor allem auf unbekannten Strecken - zunächst nicht mehr ganz so selbstverständlich rechts wie gewohnt. Auch die Umstellung von dem Rechts- auf das Linkslenker-Auto macht sich insofern bemerkbar, dass man die ersten Kilometer mehr links in seiner Fahr-Spur fährt als sonst. - Geschwindigkeitsbegrenzung: Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h in der Stadt, sonst 100 km/h bzw. 110 km/h. Im Northern Territory gibt es kein allgemeines Tempolimit, so dass man hier auch mal schneller fahren kann. Man sollte sich besser an die Limits halten, denn sonst kann es sehr teuer werden! Wie bereits weiter oben zu lesen war (Achtung! Zu schnelles Fahren kann teuer werden!) kosten 6 km/h Geschwindigkeitsübertretung außerhalb geschlossener Ortschaften bereits 105 Dollar! Oft wird anstatt konkreter Geschwindigkeitsbegrenzungen nur das Schild "reduce Speed" aufgestellt. In diesem Fall sollte man aber wirklich die Geschwindigkeit reduzieren! Entweder es ist wirklich gefährlich oder es folgt eine konkrete Geschwindigkeitsbegrenzung. - Promillegrenze: 0,5 Promille - Ampeln: Genau wie in Amerika befinden sich die Ampeln nicht nur vor sondern auch hinter der Kreuzung. Dies ist sehr angenehm wenn man als Erster an der Kreuzung steht und sich so nicht mehr so den Hals verrenken muss. Oft ist es erlaubt bei Rot rechts abzubiegen (entspricht der grünen Pfeilregelung in Deutschland). - Grid: Gerade im Outback trifft sehr oft auf sogenannte Grids. Dabei handelt es sich um eine Art Gitterrost über der Strasse, welches quasi das Loch im Zaun, welches durch die Straße entsteht, schließen soll. Die Querstreben sind so weit auseinander, das Tiere das Grid nicht queren können. Meistens sind die Auffahrten auf das Grid asphaltiert (selbst bei Gravel-Roads), wenn nicht muss man hier sehr vorsichtig sein! - road is subject to flooding: Sehr oft sieht man diesen Warnhinweis, welcher nichts weiter bedeutet, als dass die Straße bei starkem Regen zum Überfluten neigt. Also bei starkem Regen hier besonders vorsichtig fahren! Sollte die Straße tatsächlich unter Wasser stehen, zeigen meist Schilder die Wassertiefe an. Achtung! Unter Wasser liegende Schlaglöcher (vielleicht ist auch die ganze Straße weggeschwemmt...) sieht man meist nicht, also immer sehr langsam fahren! Wenn man unsicher ist sollte man einen Einheimischen vorfahren lassen oder die Flutung zu Fuß einschätzen! Ansonsten gelten ähnliche Regeln wie in Deutschland. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass das Trampen im Bundesstaat Victoria verboten ist und das für das Missachten der Anschnallpflicht hohe Geldbussen fällig werden. |
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www.aussi-trip.de · Letzte Bearbeitung dieser Seite: 23.02.03 · Mails an: webmaster@aussi-trip.de |