AUSSI-TRIP 2000

Tag 39: West MacDonnell Ranges


Morgens schaue ich mir den Sonnenaufgang im Rainbowvalley an. Am Strand treffe ich ein deutsches Ehepaar. Sie erzählen, dass sie wegen der Kälte mit ihren zwei Kindern zusammen im kleinen 2-Mann Igluzelt, ähnlich groß wie unser Zelt, geschlafen hätten. Die Familie ist im Norden in Broome gestartet und berichtet mir auch von gesperrten Strassen. Bevor wir weiter fahren nach Alice Springs machen wir noch einen kurzen Walk im Rainbowvalley.


Rainbow Valley kurz vor Sonnenaufgang

Rainbow Valley kurz vor Sonnenaufgang

Rainbow Valley Nature Park

Das Tal mit seinen schroffen freistehenden Sandsteinklippen und Felsformationen verläuft in der James Range. Die tiefstehende Sonne am frühen Morgen und am späten Nachmittag bzw. frühen Abend lässt das Felspanorama in allen Farbtönen des Regenbogens aufleuchten. Im Nordwesten breiten sich Sandflächen und vereinzelt auch Tonpfannen aus. Typische Pflanzen dieser Gegend sind sog. Desert Oaks ("Wüsteneichen") und Spinifexgräser. Im Süden des Naturparks fallen tief gespaltene Sandsteinfelsen und -türme ins Auge. An einigen Stellen kann man mit geübten Blick Felszeichnungen und Ockerbemalungen der Aborigines erkennen. Die Felsformationen aus rotem eisenhaltigem Sandstein halten der Verwitterung besser stand, als die darunter liegenden hellen und relativ weichen Sandsteinschichten, die von der Erosion stark angegriffen werden.

Ab Alice Springs werden organisieret Touren durch den Naturpark angeboten. Von der nahegelegenen Virginia Camel Farm aus kann man das Gebiet mit den genügsamen "Wüstenschiffen" erkunden.

Quelle: Baedeker, "Australien"



Rainbow Valley bei Sonnenaufgang*



Rainbowvalley*

In Alice tanken ($0,989 je Liter) wir und fahren zu unser Autovermietgesellschaft Britz. Die Spur an der Vorderachse muss nun endlich gemacht werden, denn mittlerweile ist ein Vorderreifen am Rand bis zum Stahlgürtel abgefahren. Der Mann bei Britz will uns zunächst die Bezahlung neuer Vorderreifen verweigern, weil wir unsere Standardversicherung nicht upgegraded haben. Dieses Upgrade hätte $800 gekostet und sollte eigentlich nur die Selbstbeteiligung von max. $5500 auf $1000 verringern. Der Herr erklärt uns, dass damit auch Reifen- und Glasschäden abgedeckt wären. Nach unserem Einwand, dass wir für normalen Verschleiß nicht aufkommen müssen (sonst müsste wir ja auch die jetzt fällige Inspektion bezahlen) bekamen wir schließlich die Zusage der Kostenübernahme. Die Reifen werden dann bei Bridgestone sofort gewechselt. Für die Spureinstellung müssen wir Montag wiederkommen.



verunglückte Mietwagen bei Britz in Alice Springs*

Gegen Mittag fahren wir dann endlich in die West MacDonnell Ranges. Wir fahren über den Namatjira Drive als erstes zum Simpsons Gap, einer in den Quarzfelsen der Rungutujiba Ridge gegrabenen Schlucht, welche durch die immer wiederkehrenden Hochwasserfluten des Roe Creek im Laufe der Jahrtausende entstanden ist.



Simpson Gap in den West MacDonnell Ranges*

Anschließend fahren wir zum Standley Chasm, einem der Höhepunkte der "West Macs". Die Straße dorthin ist überflutet und deswegen gesperrt. Wir fahren so weit wie es geht, und müssen aufgrund der Sperrung heute auch keinen Eintritt zahlen. Der Weg zur engen Felsspalte ist kaum zu erkennen und sehr beschwerlich zu gehen. Vorher machen wir einen kleinen Walk, auf welchen wir eine tolle Landschaft sehen:


Landschaft bei Standley Chasm*

  

Neun Meter breite Felsspalte im Standley Chasm*

Die westlichen MacDonnell Ranges

Der West MacDonnell National Park umfasst die Schluchten Simpson Gap (die nächste, weiter westlich gelegene Schlucht, Standley Chasm, liegt gerade außerhalb des Parks), das Wasserloch Ellery Creek, die Serpentine Gorge, die Ochre Pits, Ormiston Gorge und Pound und die Redbank Gorge. Bei den Orchre Pits gibt es Vorkommen von rotem nd gelbem Ocker an einem Bachbett, das von Aborigines für Zeremonien benutzt wird. Bei Glen Helen Gorge, 129 km bzw. zwei Stunden westlich von Alice, endet der gut asphaltierte Namatjira Drive. Hier kann man übernachten.

Die Abzweigung vom Namatjira Drive zur 9 km weiter nördlich gelegenen Schlucht Ormiston Gorge ist inzwischen durchgängig asphaltiert, die Zufahrt zur 31 km westlich von Glen Helen Gorge gelegenen Redbank Gorge ist hingegen eine gravel road, aber überwiegend gut mit normalen Fahrzeugen zu bewältigen.

54 km westlich von Alice biegt der Larapinta Drive vom Namatjira Drive ab. Er führt zur ehemaligen lutheranischen Missionsstatione Hermannsburg und weiter zu einer der schönsten Gegenden Zentral-Australiens, dem Finke Gorge National Park mit der Palmenoase Palm Valley. Bis Hermannsburg kommt man mit allen Fahrzeugen, danach geht es nur noch mit Geländewagen weiter. Für alle hier erwähnten Sehenswürdigkeiten ist kein Permit erforderllich, auch wenn sie auf Aboriginal-Land liegen.

Quelle: Anne Dehne, "Australien", Stefan Loose Verlag.


Hinter dem Standley Chasm besteht normalerweise die Möglichkeit auf den Larapinta Drive abzubiegen und zum Palm Valley weiterzufahren (siehe auch Info-Block). Leider haben wir wiederum das Pech, dass die Straße gesperrt ist, so dass wir das Palm Valley leider auslassen müssen. Wir fahren also weiter auf dem Namatjira Drive zum Serpentine Gorge. Auf dem Weg treffen wir ein deutsches Pärchen, das mit ihrem Motorrad (mit deutschem Kennzeichen!) unterwegs ist. Es bittet uns vorzufahren, damit sie die Straßenüberflutungen besser einschätzen können.



deutsches Pärchen mit deutschem Motorrad*

Dann geht es zum Ellery Creek Bighole, wo es tolle Felsformationen und einen Teich gibt. Am Serpentine Gorge wandern wir hoch zum Aussichtspunkt und haben einen tollen Blick in die tiefe Schlucht:



Sven schaut in die Schlucht des Serpentine Gorge*



Serpentine Gorge

Als nächstes fahren wir zum Orchre Pits, einer heiligen Städte der Ureinwohner. Der hier zu findene rot-gelbe Ocker dient den Aborigines für zermonielle und medizinische Zwecke.



am Orchre Pits*

In der Glen Helen Schlucht durchschneidet der Finke River die Range und bildet hohe Felswände. Der Fluss gilt als einer der ältesten Wasserwege der Erde. Von der schön gelegenen Lodge, die an der Stelle der alten Glen Helen Homestead steht, laufen wir zirka fünf Minuten zur Felsschlucht.



Glen Helen Gorge*

Der Ormiston Gorge gehört klar zu den Höhepunkten der West MacDonell Ranges. Wir wandern dem Ghost Gum Walk (4 km), welcher uns zunächst oberhalb der Felsklippen entlang führt um uns später zurück zum Flussbett zu bringen. Unten im Flussbett ist der Rundweg nicht mehr auszumachen, so dass wir uns "auf eigene Faust" einen Weg durch das Flusstal zurück suchen. Dabei müssen wir einige Felswände durch Klettern überwinden! Also Abenteuer und Fun waren hier klar mit von der Partie!



Ormiston Gorge*



Ormiston Gorge

Zum Sonnenuntergang fahren wir noch zum Redbank Gorge. Ab hier ist der Mereenie Loop Road Richtung Kings Canyon gesperrt (über diesen Loop wollten wir ja gestern vom Kings Canyon hier her fahren). Wir treffen auf einen stecken gebliebenen Camperbus und einen Geländewagen mit Motorschaden. Die Gruppe hat zum Glück noch ein drittes Auto, welches sich gerade auf den Weg macht Hilfe zu holen. Wir unterhalten uns ein wenig mit dem nicht gerade vom Glück verfolgten Kanadieren. Da es schon dunkel wird verzichten wir auf die Weiterfahrt in den Gorge und fahren zurück nach Alice Springs. Hier gehen wir mal wieder zu bei Pizza Hut ("all you can eat" für $11). Abends kommen wir für $40 abzüglich $4 Rabatt (dank Britz Supersaver Card) für $36 in einer Cabin auf dem MacDonnell Range Holiday Park unter, allerdings ohne eigenes Bad, aber mit vier Betten.




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