Ich wache um 8 Uhr auf und stehe auch schon auf, um meine Klamotten zu packen. Ich packe
eine zweite Tasche, nur mit Klamotten für die nächsten zwei Tage Kuala Lumpur. Die andere
Tasche will ich dann am Flughafen in der Gepäckaufbewahrung lassen.
Wir fahren noch mal ins Enkaufcenter nach Casurina, wo wir frühstücken und Sven und Sofie
für die nächsten Tage einkaufen. Sofie tut mir ein wenig Leid, denn Sven kauft entsprechend
seinem großen Hunger ein, wobei Sofie bei der Kostenteilung klar den kürzeren zieht. Wir
fahren zurück zum Motel, wo wir mit dem Amerikaner von gestern Abend verabredet
sind. Wir hatten versprochen, uns es zu überlegen, ob wir ihn mitnehmen oder nicht.
Es tut mir Leid für den netten Amerikaner, dass er nicht mitfahren wird. Wir setzen ihn
noch bei Britz ab und fahren dann zu einer Auto-Waschanlage, wo wir das Auto saugen. Leider
wird der Fußboden nicht ganz sauber, könnte später also wieder Ärger mit Britz geben.
Dann heißt es Abschied nehmen. Sven und Sofie setzen mich am Flughafen ab. Die Zeit bis
zum Abflug nutze ich dazu noch ein paar letzte Karten zu schreiben.
Im Flugzeug nach Kuala Lumpur sitze ich
am Fenster und es gibt ausreichend Platz für meine Beine. Mein Sitznachbar ist Engländer
und war 6 Monate in Australien und fliegt nun mit einem Abstecher über Bangkok zurück nach
Hause. Er erzählt, dass er zum Schluss gar kein Geld mehr hatte
und deswegen schon seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hatte. Er bestellt sich bei der
freundlichen Stewardess ein Bier nach dem anderen. Ich lasse mich anstecken und trinke auch
Wein mit ihm, bis die Stewardess vorsichtig nachfragt, ob wir auch noch ok wären. Wir
unterhalten uns gut und die 4:50 Flugzeit geht schnell vorbei. Unterdessen studiere ich den Kuala Lumpur Stadtplan, den ich vor 6,5 Wochen von
einem netten Obdachlosen in Kuala Lumpur bekommen habe. Er hat mir auch aufgeschrieben,
wie ich günstig in die City komme. Ich hoffe seine Informationen sind richtig. Ich
entscheide mich erst mal in die nördliche City zu fahren, da es dort ein Value Hotel gibt.
Ich hoffe dort auf einen günstigen Übernachtungspreis. Ansonsten sind dort auch noch
weiter Hotels in der Nähe. Am Flughafen bringe ich dann eine meiner Taschen zur Gepäckaufbewahrung, kostet 18 RM pro Tag! Diesmal will ich
nicht den teuren Touristenbus, sondern anstatt mit einem Linienbus bis Nilei fahren, von wo
dann ein Zug in die City fährt. Nur leider - so klärt mich der Busfahrer auf - fahren so
spät keine Züge mehr. Also muss ich wieder für 25 RM mit dem modernen, klimatisierten Bus zum Busbahnhof nach KL fahren. Von dort werden die Passagiere mit Kleinbussen zu jedem Ort in der City gebracht. Mit mir sitzen neben einem Schlipsträger nur noch andere junge
Leute in dem Mini-Bus. Ich frage in die Runde, ob jemand eine günstige Unterkunft wüsste. Ein Schwede kennt ein Hostel in
Chinatown, eine Australierin hat ein günstiges Hotel etwas
außerhalb. Bei unserer Unterhaltung kommt auch zu Tage, dass wir alle drei im selben Hostel in Cairns abgestiegen sind - welch ein Zufall. Ich denke an meine Finanzen und
schließe mich dem Schweden an. Er will auch morgen mit mir zu den Batu Caves fahren. Im
Hostel "Travler Moon Lodge" sind keine Single-Rooms mehr frei, so dass wir an das Golden Plaza Hostel
(Julan
Petaling 106) Hostel, ebenfalls Chinatown verwiesen werden. Dort erhalte ich für 18 RM ein
Mini-Zimmer, ohne Klimaanlage und Fenster. Die Hitze lässt sich auch mit Ventilator kaum aushalten und das Zimmer ist so klein, dass ich mich in der Länge nicht ausstrecken kann. Das Hostel soll nicht mit Schuhen betreten
werden, damit der Teppich sauber bleibt. Ich frage mich wieviele Pilze und anderes
Ungeziefer sich schon vom Fußschweiss getränkten Boden gebildet haben. Zum Glück habe ich
Socken dabei. Toilette und Dusche sind in einer Kabine. Warmes Wasser gibt es nicht -
baucht man bei der Hitze aber auch wirklich nicht. Da es so spät ist bleibe ich diese Nacht,
morgen suche ich mir was Neues. Im Hostel surfe ich noch 30 min (= 7 RM) im Web und schreibe
e-Mails. Gegen 1 Uhr bin ich im Bett. Um neun Uhr bin ich mit dem Schweden verabredet.
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