AUSSI-TRIP 2000

Tag 26: Grampians National Park


Von Avoca, wo wir ein tolles Frühstück in unserer Kneipe bekommen haben, fahren wir über Stawell in den Grampians National Park. Eintritt frei! Im Visitor-Center in der Hauptstadt des Parks Halls Gap müssen wir das erste Mal für eine Karte bezahlen ($3). Die angebotenen Karten zeigen jeweils nur einen Teil des Parks, so dass man eigentlich mehrere Karten kaufe müsste. Zur Orientierung reicht aber auch der kostenlose Camping-Guide mit einer Karte über den ganzen Park.

(Karte vom Grampians NP)

Zuerst fahren wir zum Reed Lookout mit einer tollen Aussicht auf den National Park. Von hier startet ein zwei Kilometer langer Wanderweg zu den Balconies, die eigentlich nicht betreten werden dürfen - wir machen trotzdem das obligatorische Foto. Da heute Ostersonntag ist, ist natürlich sehr viel los hier, von der gewohnten Einsamkeit keine Spur.




ich, im Grampians National Park*



Balconies im Grampians National Park, Jaw of Death*

Stichwort Vegemite

Bei unseren Hotel-Aufenthalten (also Übernachtung in einem Zimmer in einer Kneipe) sind wir beim Frühstück das erste Mal in den Kontakt mit "Vegemite" gekommen. Dies ist ein Brotaufstrich aus braunem Hefeextrakt und gehört bei den Aussies scheinbar zum Frühstück dazu.

Wir probierten den Brotaufstrich und passten uns der allgemeinen Meinung an: entweder man liebt es oder man hasst es! Wir gehörten zu den letzteren. Trotzdem: unbedingt probieren!



Ich, auf den Balconies

Als nächstes fahren wir zu den McKenzie Falls. Hier sind 950 Meter steile Wege und Treppen zu überwinden, aber es lohnt sich. Auch hier geht es wieder zu wie auf dem Westenhellweg. Den zweiten Lookout auf den Wasserfall und den Bluff Loockout (guter Blick von oben auf die McKenzie Falls) schauen wir uns ebenfalls an.


McKenzie Falls*

McKenzie Falls aus der Sicht des "Bluff"-Lookouts*

Grampians National Park

Die Grampians sind Sandsteinerhebungen mit Bergen bis zu 1.000 Metern Höhe, sie sind die letzten Reste der westlichen Ausläufer der Great Dividing Range. Im Juli 1836 bestieg Thomas Mitchell die höchste Erhebung, den Mount William (1.167 Meter über NN), und benannte das Bergmassiv in Erinnerung an die Grampians seiner schottischen Heimat. 1984 wurden die zerklüfteten Berge zum Nationalpark erklärt. 

Der Nationalpark ist mit 167.000 ha Fläche der zweitgrößte in Victoria. Die eigenartige, Cuesta genannte Form der drei in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgskämme ist typisch für die Grampians: die Westflanke steigt sanft an, während die Ostseite aus verwitterten, fast senkrecht abfallenden Felsklippen besteht.

Die Grampians erstrecken sich über 100 km von Norden nach Süden und 50 km von Osten nach Westen. Auf diesem Raum befindet sich eine Landschaft voller Kontraste: Bizarre Felsformationen, Canyons, jähe Abgründe und felsige Plateaus umrahmen weite, grüne Täler mit Feucht- und Sumpfgebieten, Bächen, Wasserfällen und Stauseen. Vielfältig ist auch die Flora und Fauna. Botaniker zählen über 900 endemische Pflanzen - Spezies, sie nur hier vorkommen.

Vor der Ankunft der Europäer lebten hier Aborigines 5.000 Jahre lang wie in einer natürlichen Speisekammer; sie hatten genug Zeit, um neben Jagd und Nahrungsmittelbeschaffung auch künstlerisch - religiösen Aktivitäten nachzugehen. In den Grampians finden sich 80% aller bekannten Aboriginal - Felsmalereien in Victoria. 

Quellen: Anne Dehne, "Australien", Ernst Loose Verlag; Baedeker, "Australien"


Auf dem Weg zum Wonderland Parkplatz machen wir einen Abstecher zum Boroka Lookout und bereuen es nicht. Auch den nicht sehr spektakulären Stausee Lake Wartook sehen wir uns aus der Nähe an. Vom Wonderland Parkplatz laufen wir über die Silent Street 2,3 km zunächst durch den Grand Canyon bis zu den Pinnacles (insgesamt vier Kilometer). Einfach Super! Der Grand Canyon ist wirklich toll. Leider wieder sehr viele Menschen, so dass man an einigen "Nadelöhren" warten muss. Die Pinnacles sind eine tolle Felsformation. Hier hat man einen grandiosen Blick auf den Park. Klar der Höhepunkt des heutigen Tages. 



Kletterer im Grand Canyon*



Auf den Weg zu den Pinnacles*



Sven, auf dem Weg zu den Pinnacles*



Sven



Aussicht von den Pinnacles



auf den Pinnacles*


Ich, auf den Pinnacles

Zum Abschluss wandern wir noch auf den höchsten Berg des Parks, den Mount William. Auch hier müssen wir zwei Kilometer unangenehme Steigung in Kauf nehmen. Die Straße ist zwar asphaltiert, dass Befahren mit Auto ist trotzdem verboten. Oben angekommen bietet sich uns in eisiger Kälte wieder ein super Ausblick auf die Umgebung.



Sven, Aussicht vom Mount William

Auf dem zum William Mountain, sehen wir uns auch noch die Silverband Wasserfälle an. Der 1 km Marsch hier hin lohnt sich eigentlich nicht - wir sind eben schon etwas verwöhnt. Gegen 18 Uhr verlasen wir den NP Richtung Süden über Dunkeld. Wir fahren zurück zur Great Ocean Road nach Warrnambool. Von hier aus wollen wir uns morgen ein zweites Mal die 12 Apostel an der Great Ocean Road ansehen - hoffentlich mit besserem Wetter als gestern. Jetzt galt es wiederum ein Unterkunft zu finden. Genau wie gestern erst mal ohne Erfolg - alles ausgebucht. Wir fahren 35 km nach Terang und haben wieder in einem Pub Glück. Wir bekommen zwei Einzelzimmer zu je $20 inkl. Frühstück. Bad und WC wieder auf dem Flur. Im Gemeinschaftsraum steht auch ein Fernseher. Ich hätte heute gerne Formel 1 gesehen, aber ein paar Asiaten schauten sich gerade ein Film an. Naja, Zeit genug diese Zeilen zu Schreiben und schon um 23 Uhr ins Bett zu gehen.




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