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AUSSI-TRIP 2000

Sind 20.000 km zu viel in 50 Tagen?


Kilometerfresser

Genau genommen haben wir in unserem Urlaub nicht 20.000 km sondern "nur" 18.319 km zurückgelegt (das entspricht 366,38 km pro Tag). Man muss dazu sagen, dass hierin wirklich alle Kilometer (Tachostand) enthalten sind und nicht nur die einfache Entfernung, welche ca. 13.000 km (das entspricht 260 km pro Tag) betrug. Mit anderen Worten: wir mussten durchschnittlich jeden Tag 260 km Entfernung zurücklegen. Die restlichen Kilometer entfielen auf Fahren vor Ort (z. B. im Nationalpark, in der Stadt, usw.) bzw. auf Unterkunftssuche, Einkaufen fahren, Verfahren usw.

Jetzt stellt sich die berechtigte Frage: Sind rund 20.000 km Autofahren zuviel in 50 Tagen?

Wie man an unserem Beispiel sieht, ist es durchaus möglich so viele Kilometer zurückzulegen und trotzdem viel von Land und Leuten kennen zu lernen. Voraussetzung für so eine "Extrem"-Reise ist sicher eine gute körperliche Verfassung, viel Ausdauer und natürlich die Freude am Autofahren.

All' die genannten Eigenschaften treffen auf mich und auf Sven zu, so dass wir diese Tour wagen konnten. Wer meinen Bericht liest, wird feststellen, dass wir wirklich viel gesehen haben. Selbstverständlich kann man unsere Reise nicht als Erholungsreise bezeichnen. Viel Zeit am Strand haben wir nicht verbracht und auch auf langes Schlafen mussten wir auch verzichten. 

Wie plant man überhaupt einen Australienbesuch? Ich habe mir vor Abflug drei Reiseführer gekauft, mit dessen Hilfe ich mich für die große, klassische Australienrundreise entschied. Dies stellte den besten Kompromiss für mich dar. West-Australien und Tasmanien mussten also leider außen vor bleiben. Vom "Rest" des Landes wollte ich aber so viel sehen wie möglich, eingeschlossen der sogenannten Highlights. Mein Budget war aber leider begrenzt (sonst hätte ich mir mehr Zeit lassen können), so dass ich "meine" Rundreise in 50 Tagen schaffen wollte bzw. musste.

Also stellte sich als nächstes die Frage, ob die Reise in 50 Tagen überhaupt Sinn macht oder ob man nicht lieber einiges weglässt um sich an wenigen Orten länger aufzuhalten. Diese Frage war für mich schnell geklärt: ich wollte lieber einen guten Gesamt-Eindruck bekommen - denn wer weiß, ob ich noch ein zweites Mal nach Australien komme? 

Ich erstellte also einen Reiseverlaufsplan unter Berücksichtung der Tatsache, dass ich schneller und ausdauernder bin als andere. Wenn also im Reiseführer stand: Sie brauchen 5 Std. für die Wanderung, so habe ich nur 2,5 Std. für mich angesetzt. Diese Planung kam später recht gut hin. Für den normalen Touristen wäre meine Reiseplanung wahrscheinlich purer Stress und eine einzige Hetzerei, für mich jedoch ist dies genau die richtige Vorgehensweise. Vor Ort mussten wir dann auch auf keinen, von unseren Reisführern empfohlenen, Stopp entlang unserer Route verzichten.

Jetzt mag der Leser vielleicht denken, dass man in diesem Eiltempo gar nichts richtig mitbekommt von der Natur. Ich kann dazu nur sagen, dass auch bei unserer Tour genug Zeit blieb, die Natur zu genießen - auch wenn wir uns nicht tagelang Zeit nehmen konnten um z. B. Tiere in freier Wildnis zu beobachten.

Man muss natürlich auch Abstriche hinnehmen. Es gab Tage (z. B. Tag 7), da sind wir bis Mitternacht gefahren und sind erst gegen 1 Uhr morgens im Hotel/Motel eingecheckt. Das hat uns dann nicht davon abgehalten morgens um 8 Uhr weiterzufahren.

Auch wenn es nicht jeder glauben mag, hat mir die Reise genau so wie wir sie gemacht haben riesig Spaß gemacht - auch wenn ich an dem einen oder anderen Ort gerne auch länger geblieben wäre.

 

Warum nicht Fliegen?

 Jetzt stellt sich eine weitere Frage: Wenn man so viel sehen will, warum fliegt man nicht von Punkt zu Punkt? Ich denke, dass das Fliegen innerhalb des Landes keinen Sinn macht (es sei denn man hat wirklich nur zwei Wochen Zeit) und zwar aus folgenden Gründen: 

1.) deutlich erhöhte Kosten (durch Flugpreis, höhere Mietwagenkosten)

2.) Zeitvergeudung (Fahrt zum Flughafen, Eincheckzeit, Mietwagenübernahme, Koffer packen usw.)

3.) man "überfliegt" die am Straßenrand liegende Natur und hält sich nur noch an den Touristenmagneten auf

Selbst das Durchfahren des Outbacks, wo man scheinbar nicht so viel zu sehen bekommt, ist jeden Kilometer wert. Das Gefühl einmal durch Australien durchzufahren ist doch ein anderes als drüber weg zu fliegen.




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